Von Aufstellungen und wie sie mein Leben veränderten

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Ich konnte mit „Aufstellungsarbeit“ bis vor knapp 2 Jahren nicht wirklich viel anfangen. Ich wusste, dass sie ein Tool in der Familienhilfe ist, aber das war auch alles. Eine Freundin von mir leitet schon seit Ewigkeiten Aufstellungen, und so ging ich dann mal zu einem solchen Abend, einfach aus Neugier. Was an diesem Abend geschah und welche Auswirkungen das auf mein Leben hatte, davon möchte ich Euch heute erzählen.

Heute weiß ich viel mehr über Aufstellungen, über die verschiedenen Methoden, Möglichkeiten und Einsatzgebiete, denn ich bin mittlerweile selber Integraler Aufstellungscoach, nachdem ich erfolgreich die Jahresausbildung bei Barbara Biella abgeschlossen habe.

Hier eine kurze Erläuterung, was Aufstellungen sind:

Sie werden auch „Systemische Aufstellung“ oder „Familienaufstellung“ genannt. Es gibt verschiedene Ansatz- und Ausführungsweisen, wie Aufstellungen vonstattengehen. So wie ich sie gelernt habe und selber anwende, schlüpfen sogenante „Stellvertreter“ in die Schuhe desjenigen, für den/die sie stellvertretend an der Auflösung eines Problems arbeiten. Es ist immer wieder faszinierend – alleine die Intention und das „in die Mitte gehen“ sorgt schon dafür, dass für den Stellvertreter alle in diesem Moment verfügbaren Informationen abrufbar sind. Das führt so weit, dass anwesende Hunde sich plötzlich zu dem Stellvertreter des Frauchens gesellen, obwohl das Frauchen mit im Raum ist.

Aufstellungen sind ein geniales Tool, um auf energetischer Ebene Blockaden zu sehen und aufzulösen.

Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass jeder Stellvertreter auch immer etwas mit dem Thema zu tun hat, für das er „läuft“. Aber all das wusste ich nicht, als ich mich an diesem Abend voller Neugier zu meinem ersten Aufstellungsabend begab.

Die erste Rolle, für die ich gewählt wurde, war als Vater eine der anwesenden Frauen.

Ich stand also auf, ging in die Mitte und fühlte mich in ihn herein und sagte Sachen, die mir in den Sinn kamen: wie ich mich fühlte, was ich dachte, etc. Ich weiß nicht mehr alle Details, aber es kristallisierte sich im Laufe der Aufstellung heraus, dass der Vater seine Tochter auf unterschiedliche Art und Weise misshandelt hatte. Er hatte selber eine lieblose Kindheit, wurde selber misshandelt, war Alkoholiker und hatte generell keinen Zugang zur Liebe. Nicht zu sich selber, nicht zu seiner Tochter. Er war völlig von der Liebe abgeschnitten. Wir standen also in einer Sackgasse. Er wollte und konnte seiner Tochter nicht helfen, sich selber auch nicht. Dann wurde die „Liebe“ reingestellt. Frei nach dem alten Motto: „Wenn nichts geht, tu die Liebe rein.“ Sie stand einfach nur da und ich als Vater musste mich auf sie zubewegen.

Das war ein ganz schwerer Gang. All der Schmerz, all die Enttäuschung, all das zeigte sich, was im Laufe der Zeit dazu führte, dass ich als „Vater“ mich von der Liebe losgesagt hatte und hohe, dreifach befestigte Mauern aufbaute. Man sagt, es hätte gefühlte drei Stunden gedauert, bis ich endlich, tränenüberströmt, bei der Liebe ankam, und auch willens und in der Lage war, sie voll und ganz anzunehmen.

Puh. Ganz schön harter Tobak.

Zu diesem Zeitpunkt lebte ich, Iris, in Scheidung, drei meiner vier Töchter wohnten schon in eigenen Wohnungen, meine Mutter war 15 Jahre zuvor gestorben, und zu meinem Vater hatte ich die letzten knapp 30 Jahre keinen Kontakt und bin davon ausgegangen, dass er auch gestorben war. Er war Engländer und ich hatte zu ihm oder dieser Seite der Familie keinen Kontakt.

Als ich von der Aufstellung nach Hause kam, beschloss ich, meinen Cousin väterlicherseits zu suchen, von dem ich wusste, wie er hieß. Allerdings ist sein Name ein solcher Allerweltsname in England, wie zum Beispiel „Andreas Schulz“ hier in Deutschland. Also begab ich mich auf Facebook und schrieb auf der Suche nach meinem Cousin die ersten ca. 40 Menschen an.

13 Tage später – am Tag meiner Scheidung – erhielt ich eine Nachricht über Facebook von meinem Cousin. Ich hatte ihn gefunden! Ich war überglücklich und sprang tanzend durchs ganze Haus! 🙂 Zwei Tage danach unterhielten wir uns über Facebook und er eröffnete mir, dass mein Vater noch lebte – und das nur 45 Minuten von meinem damaligen Wohnort entfernt. Er gab mir die Telefonnummer meines Vaters, ich rief ihn an, besuchte ihn am nächsten Tag und seitdem sehen wir uns zwar nicht so oft, wie wir es eigentlich wollen, aber wir telefonieren fast täglich. In den knapp zwei Jahren haben wir eine sehr schöne und berührende Vater-Tochter-Beziehung aufgebaut, von der ich nicht wusste, wie sehr ich sie vermisst hatte.

Durch diese allererste Aufstellung und einigen anderen, in denen ich immer mehr für die Liebe geöffnet wurde, bzw. dafür, Liebe zu empfangen und annehmen zu können, hat sich mein Leben wirklich grundlegend geändert: die Vaterliebe hielt Einzug, ich bin in einer tiefen, liebevollen Beziehung mit einem Mann, die mir hilft, mehr und mehr Nähe geben und annehmen zu können, die Beziehung zu meinen Kindern hat sich erheblich verbessert und nicht zuletzt habe ich gelernt, mich selber mehr und mehr zu lieben und mich zu zeigen.

 

Diese Möglichkeit möchte ich so vielen Menschen wie möglich bieten. Aufstellungsarbeit ist ein Tool, mit dessen Hilfe wir unsere Beziehungen nach und nach wieder in Harmonie bringen können. Die Beziehung zu uns selber, zu unserem inneren Kind, zu unserer Familie, zu unseren Ahnen, zu unseren Kindern, zu unserer Arbeit, zum Geld, zur Gesundheit etc. Aufstellungen können uns auch dabei helfen ein klareres Bild unserer Vision zu erhalten, die Ursache hinter diversen Krankheitsbildern zu finden, Entscheidungen zu treffen, ein Dilemma oder auch karmische Verstrickungen zu lösen oder auch in Ahnen-Clearings unser Ahnensystem „aufzuräumen“, um so unsere Ahnen als stärkende Kraft im Rücken zu haben. Der Fantasie und den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.

Ich habe mich auf Aufstellungen für die Seele sowie auf Aufstellungen spezialisiert, in denen der Weg zurück zu Dir selber freigelegt wird. Diese Aufstellungen sind in Einzel- und auch in Gruppensitzungen möglich, wobei allerdings manche Aufstellungen in einer Gruppe sinnvoller sind, andere dagegen eher in Einzelsitzungen.

Bei Fragen zu Aufstellungen schicke mir einfach eine E-Mail.

Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende voller Liebe, Frieden, Leichtigkeit und Freude.

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